Am 04.04.2025 brachen die Klassen 9a und 9b zusammen mit dem Organisator OStR Matthias Wolf und der Begleitlehrkraft StRin Sabrina Namberger zu einer Exkursion in die KZ Grab- und Gedenkstätte Flossenbürg auf. Bei der Ankunft in Flossenbürg wurden die Klassen bereits von zwei kompetenten Rundgangsleitern der Gedenkstätte erwartet. Dieser Besuch diente dazu, unseren Schülern das Grauen und den Schrecken des Dritten Reiches vor Augen zu führten. Plötzlich waren die Verbrechen des NS-Regimes nicht mehr nur Teil eines Buches, eines Filmes oder eines Unterrichtsgesprächs, sondern sie waren plötzlich real spürbar.
Die Schüler wurden während der zweistündigen Führung direkt und schonungslos mit den Gewalttaten und Abscheulichkeiten der Lagerführung und der Aufseher konfrontiert. Verbrechen, die nicht irgendwo weit weg, sondern in unserer unmittelbaren Nachbarschaft, in der Abgeschiedenheit Flossenbürgs, verübt wurden.
Die Führung begann bei der Kommandantur, die während der NS-Zeit das ganze Gebiet mit mehr als 100 Außenlagern verwaltete. Hier wurden die Häftlinge registriert, in schwarz-blaue Sträflingskleidung gesteckt und dabei mit Schlägen und grausamen Folterungen gedemütigt. Anschließend besichtigten wir den berüchtigten Appellplatz, auf dem die Häftlinge in Gluthitze und Eiseskälte mitunter mehrere Stunden land stillstehen mussten, und wurden dann in die Häftlingswäscherei geführt, in der mittlerweile eine modernes Museum eingerichtet ist.
In diesem Museum erläuterten die Führer auch das Schicksal verschiedener Einzelpersonen und gingen besonders auf das Schicksal namhafter Männer des deutschen Widerstandes, wie des Pfarrers Dietrich Bonhoeffer, des Admirals Wilhelm Canaris oder des Generalmajors Hans Oster. Danach besichtigten wir das so genannte Tal des Todes, in dem sich der Schießplatz der SS, der Hinrichtungsplatz für Gefangene sowie das Lagerkrematorium befanden.
Den Abschluss des Rundganges bildete die Besichtigung des Lagergefängnisses sowie des sogenannten „Kindergartens“, in dem die Lagerleitung Jugendliche im Alter von 12 bis 17 Jahren inhaftiert hatte.
Bevor wir uns wieder auf den Heimweg machten, hatten die Schüler nochmals die Gelegenheit, sich eigenständig im Museum zu informieren.
Matthias Wolf, OStR
Fachliche Betreuung Geschichte