Am 13. Juli hatten die Klassen 9a, 9c und 10Z zusammen mit ihren Lehrkräften Anja Beer, Sandro Uhlig und Ralf Wittmann die Gelegenheit, bei einer geführten Rundfahrt den Truppenübungsplatz Grafenwöhr näher kennenzulernen. Unter der Leitung von André Potzler, dem Pressesprecher des 7th Army Training Command, startete trotz des derzeitig hohen Übungsaufkommens die Lagerrundfahrt. Herr Potzler, der diese Fahrt ermöglichte, erzählte viel Wissenswertes über den 1910 gegründeten und während des Dritten Reichs erweiterten Übungsplatz. Im neuntgrößten Arbeitgeber unserer Region sind 3600 Zivilangestellte beschäftigt. Pro Jahr fließen rund 670 Millionen Euro in Region, davon ca. ein Viertel als Lohnzahlungen. Verschiedenste berufliche Perspektiven – auch für Absolventen der Wirtschaftsschule – werden geboten.
Die Fahrt führte vorbei an dem Wahrzeichen des Übungsplatzes, dem achtstöckigen Wasserturm, neben dem im historischen Forsthaus traditionell der General wohnt. Vorbei an den Kasernen ging es zum Headquarter – der militärischen Schaltzentrale für den Uebungsbetrieb der US Einheiten in ganz Europa und Afrika.
Die Gruppe konnte kurz am „Gym“ aussteigen, um die riesige Sportanlage mit unzähligen Sportgeräten und einer bemerkenswerten Indoorlaufbahn zu bestaunen. Die Soldaten halten sich hier fit, werden nach ihren Einsätzen von ihren Familien hier empfangen. Wichtig sind der US Army besonders die Partnerschaften verschiedener Kompanien mit umliegenden Städten. Die Verbindungen zur Region und Freundschaften werden auch dadurch gepflegt. Wie wichtig der Standort ist, zeigt sich auch darin, dass Kitzingen, Bamberg und Schweinfurt aufgelöst und dadurch auf dem Truppenübungsplatz Grafenwöhr ueber die Jahre immer mehr Soldaten stationiert wurden. Schon 1934 kam es durch die Umsiedlung verschiedener Dörfer zu einer Verdopplung der Fläche. Von den rund 223 Quadratkilometern werden allerdings nur 20 % militärisch genutzt.
Vorbei an der Panzerwaschanlage, die umwelttechnisch sauber einen geschlossenen Wasserkreislauf aufweist, fuhr der Bus weiter über die „Range Control“ vorbei an verschiedenen Schießbahnen.
Beim historischen Bleidornturm am schwarzen Berg stieg die Gruppe aus. Ein eindrucksvoller Blick hinein in die Impact Area und über das Oberpfälzer Hügelland belohnte die Eschenbacher. „Hier im modernsten Truppenübungsplatz üben wir mit scharfer Munition für einen Ernstfall, der hoffentlich niemals kommt!“, stellte André Potzler fest.
Potzler ging kompetent auf alle Fragen ein und berichtete, dass der Umweltschutz im Truppenübungsplatz großgeschrieben wird. Ein riesiges Refugium für unzählige Tier- oder tausende Pflanzenarten ließ die „bayerische Serengeti“ entstehen, ein lebendiges Naturschutzgebiet. Der Schießbetrieb stört keineswegs: Große Rudel Rotwild haben sich daran gewöhnt. Der bayerische Umweltminister Thorsten Glauber verlieh dem Truppenübungsplatz 2019 deswegen den Preis als „Ausgezeichnetes Projekt der UN-Dekade Biologische Vielfalt“.
Nach einem kurzen Abstecher zur Wolfsschützenkapelle ging es zu einem weiteren Highlight, dem Grafenwöhr Army Airfield. Black Hawk Helicopter waren zu sehen, „Bananenhubschrauber“ Chinook starteten. Amerikanische Soldaten informierten auf Englisch ausführlich über den „Medical Helicopter“.
Abschließend durfte die Gruppe noch in den Shopping Center und sich im Foodcourt stärken.
Vielleicht trifft man sich ja auf dem deutsch-amerikanischen Volksfest, das dieses Jahr vom 04. – 06. August stattfindet. Der Dank der Eschenbacher gilt Herrn Potzler, der auf seine lockere Art alle Schülerinnen und Schüler mit unzähligen Infos und Wissenswertem erreichte.
OStR R. Wittmann