„Vor allem als Berufseinsteiger ist gutes Benehmen enorm wichtig, da zunächst noch vorhandene fachliche Wissenslücken dadurch kompensiert werden können“, erläuterte Wolfgang Lindner. Der Fachmann von der AOK Direktion Weiden folgte gerne der Einladung der Wirtschaftsschule Eschenbach. In seinem Seminar „Let´s benimm!“ stellte er den Schülerinnen und Schülern der Vorentlassklassen auf lockere Art und Weise „Gutes Benehmen“ vor. Schon am Anfang nahm er den Teilnehmern die Scheu und wies darauf hin, dass jeder Mensch Schwächen habe und es im Seminar nicht um Perfektion ginge. Benimmregeln sind ein Spiegel der Zeit, sie ändern sich immer wieder, wie der Umgang mit dem Handy beispielsweise zeigt.

Die ersten 10 Sekunden sind entscheidend

Für den ersten Eindruck gibt es keine zweite Chance. Dresscode, Körpersprache, Auftreten, Blickkontakt usw. spielen hierbei eine enorme Rolle, um z. B. in einem Vorstellungsgespräch erfolgreich zu sein.

Bei der Begrüßung geht der Handschlag immer vom Vorgesetzten aus. Das Problem mit unangenehm feuchten Händen sollte – wie ein Schnupfen – ehrlich thematisiert werden, so der Fachmann.

Wird man auf etwas Unangenehmes, wie z. B. eine schlechte Note im Zeugnis angesprochen, geht es letztlich nur um die Reaktion. Zwei Dinge sind laut Lindner hierbei wichtig:

1.      Ja ich habe dieses Problem / diese Schwäche erkannt.

2.      Was unternehme ich dagegen?

Niemand wird dem Bewerber dann Vorwürfe machen.

Auf äußeres Erscheinungsbild ist zu achten

Tätowierungen, Tunnels , Piercings usw. können zum Nachteil werden. Da deshalb keine Diskriminierung zulässig ist, wird dem Bewerber offiziell aus einem anderen Grund abgesagt werden. Deshalb ist zwingend auf das Outfit zu achten.

Der Abstand macht den Unterschied

Je nach Situation ist der einzuhaltende Abstand anders. Ist bei Freunden und der Familie eine intime Distanzzone von 0 – 0,5 m üblich, so sollte im Beruf hingegen 1 – 2 m Abstand eingehalten werden.

Während des Workshops „Let´s benimm“ konnten sich die Teilnehmer selbst testen. Anhand eines Fragebogens wurden ihnen verschiedene Situationen und Reaktionsmöglichkeiten vorgestellt, die Lindner anschließend thematisierte.

Knigge für den Job kann man trainieren

Beherrscht man einige Grundregeln, zeigt man auch sein Know-How zu gutem Benehmen:

·         Durch Sympathie Punkte sammeln

·         Fehler vermeiden & mit Fehlern richtig umgehen

·         Ehrlichkeit und Loyalität gegenüber Kollegen und Vorgesetzten

·         Der Ranghöhere ist König

·         Respekt zeigen und wahren

·         Arbeitszeiten einhalten

·         Klatsch, Tratsch minimieren

·         Freundlichkeit und Höflichkeit

·         Sorgfalt und Zuverlässigkeit

·         Small Talk mit Vorgesetzten

Übt und beachtet man diese Grundregeln immer wieder, so steht einem guten Benehmen nichts mehr im Wege.

Abschließend überreichte der Referent allen Teilnehmern eine Broschüre zum „Business-Benimm-ABC“. Für das ausgeteilte Infomaterial und einen durchweg interessanten Workshop bedankten sich die Klassen mit ihren Lehrkräften auch im Namen der Schulleitung bei Herrn Lindner mit einem kleinen Präsent.

OStR Wittmann