„Sturmfreie Bude“ so nennt sich die Teamaufgabe der diesjährigen Berufsorientierungstage im Innovationscenter der BHS. Sechs Schüler haben eine Wohnung, die sie gemeinsam einrichten sollen. Vier Zimmer, ein Wohnzimmer, eine Küche und ein Bad. Wer teilt sich mit wem ein Zimmer? Diese Frage führt bereits zu heißen Diskussionen. Außerdem muss die Wohnung auch noch sinnvoll mit Möbeln eingerichtet werden. Gerade der sogenannte „Privatraum“ führt zu intensiven Auseinandersetzungen, vor allem auch, weil Putzregeln für die WG aufgestellt werden müssen, die für alle gerecht erscheinen müssen. Alles muss in einem bestimmten Zeitfenster besprochen und gelöst werden.
In unterschiedlichen Pavillons wurden sowohl kreative Aufgaben, aber auch Aufgaben aus der Mathematik von den Schülern gelöst. Dabei kam es auf Genauigkeit und Schnelligkeit an. Ein Blick für Maße und Figuren war genauso gefordert wie das exakte Einzeichnen von Punkten in ein Koordinatensystem.
Der Stadtplan von Paris war die Grundlage, um in einem Straßensystem von Einbahnstraßen möglichst schnell fünf Freunde mit dem Rad abzuholen. Welcher Weg ist wohl der beste und sinnvollste, um vom Startpunkt zum Ziel zu gelangen? Sobald eine Aufgabe beendet ist, wird den Schülern die benötigte Zeit genannt und auch notiert. Für die spätere Potentialanalyse sind diese Zeitfenster wichtige Werte.
„Eure Klasse hat 1000 € gewonnen und soll diese in 3 Aufgabenbereichen ausgeben. Einer betrifft eine Spendenaktion, einer einen Ausflug und einer eine Party. Dabei soll eine Lösung gefunden werden, bei der jeder in der Klasse zufrieden ist. Es müssen jeweils alle Ausgaben bedacht und mit einberechnet werden, Fremdgeld ist nicht erlaubt. Ziel der Diskussion ist es auch, dass alle zufrieden sind.
Wie viel Geld soll gespendet werden? Auf welcher Aktivität liegt der Schwerpunkt? Vom Teamer wird auch beobachtet, dass niemand überstimmt wird und jeder seine Meinung äußern darf. Teamfähigkeit und Durchsetzungsvermögen, Rücksichtnahme, Zuhören, kurz gesagt soziales Verhalten und zielgerichtetes Zusammenarbeiten zeigen sich hier in einer spielerischen Aufgabe– alles Fähigkeiten, die in Arbeitsgruppen eines Betriebs entscheidend sein können.
Für Felix und Michael war das passgenaue Biegen eines Kupferdrahtes in der Werkstatt die interessanteste Aufgabe, während Luisa und Luise das Spiegeln von geometrischen Figuren cool fanden. Das Fazit aller Schüler lautet: „Ein interessanter Tag, ganz anders als Schule. Vieles hat uns gut auf die Arbeitswelt eingestimmt.“