„#Khm10dmA19! – so könnte ein sicheres Passwort lauten, eine Kombination aus Zahlen, kleinen und großen Buchstaben und Steuerungszeichen – dann seid ihr „safe““, gab Kriminalhauptmeister Dieter Melzner den Schülerinnen und Schülern mit auf den Weg.

Das Credo lautete: „Das Internet vergisst nichts“. Jeder Siebtklässler hat mittlerweile ein Smartphone. Damit oder auch mit dem Tablet oder dem PC gehen die Jugendlichen ins Netz. Das Internet macht gerade jungen Leuten einen Riesenspaß, birgt aber auch Risiken und Gefahren in sich. Unter diesem Motto standen die Vorträge des Präventionsspezialisten, der gerne unserer Einladung gefolgt war. Der kriminalpolizeiliche Fachberater informierte unsere Anfangsklassen, nahm die Angst und ging auf viele Anliegen ein.

„Ihr habt ein Recht am Bild – überlegt also, was ihr von euch im Netz sehen wollt!“

Selfies oder andere Bilder werden ständig gepostet, ohne darüber nachzudenken, dass man damit auch die Rechte an den geschickten Bildern abgibt. Man weiß nie, wo die Bilder landen was irgendwann einmal damit gemacht wird. Aber auch Angriffe werden gefilmt, Videos hochgeladen und geteilt. Happy slapping oder auch Cybermobbing sind heutzutage leider an der Tagesordnung.

„Was macht die Polizei bei Internetvergehen?“

Gewaltverherrlichende, extremistische oder pornographische Inhalte sind verboten – die Polizei beschlagnahmt in solchen Fällen Handys, auf denen solche Inhalte gefunden wurden. Die Eltern werden verständigt, es kommt zu Durchsuchungen und Strafanzeigen. Staatsanwaltschaft und Jugendamt werden gegebenenfalls eingeschaltet. Die Jugendlichen müssen zu Gerichtsverhandlungen und werden nicht selten dazu verurteilt, Sozialstunden abzuleisten – es kann aber auch zu Jugendarrest kommen.

Zeuge oder Mitwisser?

Deswegen der Rat des Kriminalhauptmeisters: „Wenn ihr einen Verdacht habt, dann schweigt nicht: Wer schweigt, bleibt Opfer! Traut euch, etwas zu sagen!“ Wendet euch bitte an eure Freunde – oder eure Eltern, aber auch an einen Polizisten!“

In seinen Ausführungen ging Melzner auch auf das Darknet ein. Er sprach vor allem jedoch die sozialen Netzwerke an, in denen es immer häufiger zu sog. Sexting, dem Versenden von Nacktbildern über mobile Anwendungen, kommt. Im Nachgang werden junge Mädchen unter Druck gesetzt. Auch hier verweist Melzner auf Hilfemöglichkeiten des Umfeldes oder der Polizei.

Klicks-Momente

Klicksafe.de, webcheck.ejb usw. – auf verschiedenen Seiten sind Informationen zur Internetsicherheit zu finden. Der Präventionsspezialist verwies auf Checklisten zur sicheren Nutzung von Social Media, entwickelt und veröffentlicht z. B. von der EU oder der Evangelischen Jugend Bayern. Um die Sicherheit im Medienalltag der jungen Leute zu erhöhen, verteilte Melzner die Broschüre „Klicks-Momente“.

Finger weg von Cracking codes und Sharing-Portalen

Das Internet kann aber auch teuer werden, wenn das Urheberrecht nicht beachtet wird. Beim illegalen Filesharing von Liedern kommt es nicht selten zu hohen Abmahngebühren. Aber auch andere Urheberrechtsverletzungen bleiben nicht ohne Folgen. Gerade Jugendliche erliegen nicht selten der Versuchung, durch sog. Cracking codes an kostenpflichtige Spiele zu kommen. Rechtsanwaltskanzleien haben sich auf Abmahnschreiben spezialisiert.

Ausnahmslos alle Schülerinnen und Schüler gaben dem Referenten ein positives Feedback. Auch der stellvertretende Schulleiter Bernhard Miedl freute sich über die gelungenen Vorträge. Er überreichte dem Referenten als Dankeschön ein kleines Präsent. Die seit Jahren etablierten Vorträge sollen auch im nächsten Schuljahr fortgesetzt werden.

Ralf Wittmann, OStR